Netzwerkveranstaltung „Innovationen für den Wiederaufbau der Ukraine“ Gesundheitsversorgung auf Gleisen (Ukraine2Power)

Mit Beginn der russischen Vollinvasion wurde der Transport verwundeter Patienten zu einer dringenden Herausforderung. Im März 2022 entstand innerhalb von nur vier Tagen der erste medizinische Eisenbahnwaggon, der Verletzte und verwundete Soldaten aus den Frontregionen in entferntere Krankenhäuser brachte und somit den überlasteten Einrichtungen im Osten des Landes half.

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Nataliia Fiebrig in einem der medizinischen Eisenbahnwaggons

Es gibt insgesamt 62 medizinische Eisenbahnwaggons, von denen fünf als Intensivstationen für Schwerverletzte dienen. Diese Waggons sind mittlerweile voll ausgestattet wie eine Klinik, mit Sauerstoffstationen, künstlicher Lungenbeatmung, Bluttransfusionsgeräten, Herzmonitoren und weiteren medizinischen Geräten. Sie werden autonom betrieben und durch Notstromaggregate mit Energie versorgt.

Die Dieselgeneratoren, die die medizinische Technik mit Strom versorgen, sind jedoch ein erhebliches Risiko. Spannungsschwankungen führen häufig zu Ausfällen oder Defekten der Geräte, was in kritischen Situationen das Leben der Patienten gefährdet und das medizinische Personal unter extremen Stress setzt. Zudem verursachen die Generatoren erheblichen Lärm und Emissionen, die für die Verwundeten und das medizinische Team eine große Belastung darstellen. Da die Generatoren bis zu zehn Stunden in Betrieb sind und häufig ausfallen, ist die Zuverlässigkeit der medizinischen Versorgung stark beeinträchtigt. Diese Geräte müssen oft ausgetauscht werden und sind keine nachhaltige oder zuverlässige Lösung. Hinzu kommt, dass die in den alten Waggons eingebauten Batterien veraltet und ineffizient sind.

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Ukraine2Power plant eine sichere und zuverlässige Energieversorgung in medizinischen Eisenbahnwaggons

Ukraine2Power setzt sich dafür ein, eine sichere und zuverlässige Energieversorgung für die medizinischen Geräte zu gewährleisten und plant, in den Waggons moderne Lithiumbatterien und Wechselrichter zu installieren. Diese neue Stromausrüstung würde den Betrieb der medizinischen Züge sichern und die Abhängigkeit von Dieselgeneratoren verringern. Dies rettet das Leben von Patienten und verbessert erheblich die Arbeitsbedingungen des medizinischen Personals.

Im Juni stellte Ukraine2Power elf zusätzliche Generatoren bereit, da die fortlaufende Evakuierung aufgrund der häufig ausfallenden Generatoren pausiert werden musste. Dennoch sucht Ukraine2Power zusammen mit einem Team der ukrainischen Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia nach einer zuverlässigen und sauberen Energielösung für die medizinischen Waggons. Ziel ist es, neue Waggons zu bauen, die mit modernen Energielösungen ausgestattet sind und über ausreichendes medizinisches und sanitäres Equipment verfügen. Gleichzeitig sollen die alten Waggons aufgerüstet werden, um die Nutzung von Generatoren auf ein Minimum zu reduzieren oder sie nur als Backup zu verwenden.

Diese modernen „Krankenhäuser auf Rädern“ sind unter den Kriegsbedingungen unerlässlich und retten Leben. Daher ist eine stabile und zuverlässige Energielösung für die Waggons ebenso notwendig wie deren größere Anzahl von Waggons. Die Anfrage von Ukrzaliznytsia beinhaltet fünf neue Waggons bis Ende 2024.

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Nataliia Fiebrig und Liudmyla Kvirenko

1. Warum sind eurer Meinung nach Innovationen für den Wiederaufbau der Ukraine notwendig?

Innovation im Wiederaufbau der Ukraine ist entscheidend, um eine nachhaltige und wirtschaftlich robuste Zukunft zu sichern. Die Integration moderner Technologien und der Einklang mit dem EU-Green Deal fördern die wirtschaftliche Entwicklung und schaffen sichere, nachhaltige Lebensbedingungen, die Binnenvertriebene und Flüchtlinge zur Rückkehr bewegen.

2. Welche Rolle spielt die Plattform für den Wiederaufbau der Ukraine für euch?

Die Plattform bietet eine einzigartige Möglichkeit für regelmäßige Treffen mit verschiedenen Akteuren, die sich am Wiederaufbau beteiligen. Besonders hilfreich ist der regelmäßige Austausch in Online- und Offline-Formaten, der die Vernetzung fördert. Dadurch entstehen immer wieder Gelegenheiten, von anderen Projekten zu hören und Erfahrungen sowie Best Practices auszutauschen. Dieses Format schätzen wir sehr.

3. Könnt ihr schon jetzt sagen, inwieweit die Netzwerkveranstaltung am 2. Juli für euch von Nutzen war?

Die Arbeit in den Arbeitsgruppen hat uns wertvolle Einblicke in das Projekt ermöglicht, was sehr hilfreich und erfrischend war. Wir haben konkrete Hinweise auf potenzielle Kooperationspartner erhalten und verfolgen diese Kontakte nun aktiv weiter.

Weitere Informationen über Ukraine2Power und Beispiele für Aktivitäten finden Sie auf der Website ГО «Ukraine2Power» — Гуманітарна допомога обʼєктам критичної інфраструктури України (Externer Link)